Wuchsverhältnisse
Im Kreis Herzogtum Lauenburg haben die Wälder nach der Landwirtschaft den zweitgrößten Anteil an der Gesamtfläche. Mit 26% ist ihr Anteil fast dreimal so hoch wie der des Landes Schleswig-Holstein (9%). Damit ist der Kreis der waldreichste innerhalb Schleswig-Holsteins. Auch die größte zusammenhängende Waldfläche des Landes – der 6000 ha große Sachsenwald – liegt im Kreisgebiet.
Die Klimabedingungen des Raumes mit mäßig warmen und feuchten Sommern und milden Wintern sind für das Waldwachstum, v.a. für Laubhölzer, günstig. Im Südwesten des Kreisgebietes fallen im Mittel rund 750 mm Niederschlag, im Nordwesten dagegen nur 650 mm. Frost- und Schneeschäden treten selten auf.
Insgesamt gilt das Klima als ozeanisch geprägt mit Merkmalen, die zum kontinentalen Klima des östlichen, mecklenburgischen Nachbarraumes überleiten. Die Einteilung in forstliche Wuchsgebiete und -bezirke orientiert sich an den Klimabedingungen und Bodenverhältnissen, die ganz unterschiedliche Voraussetzungen für die Waldentwicklung und die Baumarten aufweisen.
Der Kreis weist ein kleinflächiges Mosaik verschiedenster Böden auf. Da kaum ein Bodenprofil dem anderen gleicht, müssen dominante Bodengesellschaften zusammengefasst werden. Die Böden lassen sich in folgende Kategorien unterteilen:
- Böden der Jungmoränen
Sie gelten als nährstoffreich und kommen überwiegend auf Grund- und Endmoränen im Norden des Kreisgebietes vor. Wichtigste Bodentypen dieser Kategorie sind Braunerden und Parabraunerden in unterschiedlicher Ausprägung immer relativ nährstoffreich und von feucht, auch staufeucht, frisch bis mäßig frisch. - Böden der Altmoränen
Diese älteren Böden mit einem höherem Sandanteil sind schon deutlich nährstoffärmer. Sie sind im Süden anzutreffen. Durch langjährigen Nadelholzanbau sind sie teilweise versauert. - Böden der Sander
Sie zählen zu den ärmeren Standorten. Ihr Hauptvorkommen ist der Bereich um Büchen im Südosten des Kreises. - Böden der Niederungen
Sie nehmen die Teile der feuchten Niederungen ein, sind aber im wesentlichen entwaldet und werden landwirtschaftlich genutzt.
Es entwickelten sich die unterschiedlichsten natürlichen Buchenwaldgesellschaften des norddeutschen Flachlandes. Die Palette reicht vom Eschen-Buchen-Wald der feuchten Niederungen, über Honiggras- und Flattergras-Buchenwälder der Jung-, Grund- und Endmoränen bis zum Drahtschmielen-Buchenwald der Altmoränen und der kolloidreichen Sande. Nur im äußersten Südosten des Kreises verliert die Buche ihre Vorherrschaft auf den nährstoffarmen Sanden und wird von natürlichen Birken-Eichenwäldern ersetzt.